Kardiale Erkrankungen
Wer beim Treppensteigen bereits nach wenigen Stufen deutlich verstärkt atmen muss, sollte dies auf keinen Fall verharmlosen. Nicht selten steckt eine unerkannte oder unzureichend behandelte Herzkrankheit dahinter, die lebensgefährliche Auswirkungen haben kann.
Atemnot ist in vielen Situationen eine völlig normale Körperreaktion. Sprintet z. B. ein Sportler mehrere Minuten einen steilen Berg hinauf, ist die verstärkte Atmung aus medizinischer Sicht wenig überraschend. Die erhöhte Muskelarbeit führt zu einem beträchtlichen Zusatzbedarf an Sauerstoff und gleichzeitig entstehen im Gewebe große Mengen des Abfallprodukts CO2, das mit der verstärkten Atmung ausgeschieden wird.
Hellhörig sollte man bei einer deutlich verstärkten Atmung allerdings werden, wenn diese bereits bei leichten Belastungen auftritt, wie etwa bei Spaziergängen, bei mäßiger Gartenarbeit oder wenn man beim Treppensteigen noch nicht einmal zwei oder sogar nur ein Stockwerk hinter sich hat. In diesen Fällen kann die gesteigerte Atmung das Warnsignal einer ernst zu nehmenden Erkrankung sein.
Zwar denken viele Menschen bei Schwierigkeiten mit der Atmung als Erstes an Lungenprobleme, wie etwa an Asthma oder an eine Schädigung der Atemwege durch jahrelanges Rauchen. Weniger bekannt ist jedoch, dass auch Erkrankungen des Herzens zu den häufigsten Ursachen einer gesteigerten Atmung gehören.
Oft steckt z. B. eine unerkannte Herzschwäche dahinter – eine Erkrankung, von der allein in Deutschland nach derzeitigen Schätzungen über zwei Millionen Menschen betroffen sind. Je nach Schweregrad der Herzschwäche schafft es der entkräftete Herzmuskel dabei nicht mehr, bei körperlicher Belastung genügend sauerstoffreiches Blut in die Muskulatur zu pumpen. Zudem kann sich das Blut wegen der verringerten Pumpkraft bis in die Lunge zurückstauen und dort zu Flüssigkeitseinlagerungen führen (Lungenödem), woraufhin der eingeatmete Sauerstoff nur noch unter erschwerten Bedingungen in das Blut übergeht. Vor diesem Hintergrund ist es leicht vorstellbar, dass bei einer Herzschwäche vergleichsweise schnell Atemnot auftritt.
Die Ursachen einer eingeschränkten Pumpfunktion des Herzens sind vor allem die koronare Herzkrankheit (KHK), Herzklappenfehler sowie Herzrhythmusstörungen (z. B. Vorhofflimmern). Auch ein langjährig bestehender Bluthochdruck, wovon in Deutschland viele Millionen Menschen betroffen sind, kann die Leistungskraft des Herzens herabsetzen. Und schließlich kann der Herzmuskel direkt geschädigt sein (z. B. nach einer Entzündung des Herzens).
Viele Menschen, die schnell außer Atem geraten, wundern sich zwar über die nachlassende körperliche Belastbarkeit, halten dies aber nicht für das Symptom einer ernst zu nehmenden Erkrankung. Viele glauben fälschlicherweise, es handele sich um eine normale Erscheinung des Älterwerdens und gehen deshalb auch nicht zum Arzt.
Steckt allerdings tatsächlich eine Herzkrankheit dahinter, sollten die gesundheitlichen Gefahren bei einer ausbleibenden Behandlung nicht unterschätzt werden. Eine koronare Herzkrankheit kann z. B. im Laufe der Zeit einen Herzinfarkt verursachen oder zu einem plötzlichen Herztod führen, oder ebenso wie ein Klappenfehler in einer schweren Herzschwäche mit Pumpversagen des Herzmuskels enden.
Arterienverkalkung (wiss. Ateriosklerose) ist ein Risiko für den ganzen Körper
Mit zunehmendem Lebensalter, eventueller Vorbelastung und ungesunder Lebensführung verlieren die Gefäße ihre Elastizität. Zusätzlich verengen sich die Arterien durch Ablagerungen. Bei dieser allmählichen „Verkalkung“ lagern sich Fett-, Kalk- und Eiweißbestandteile in der Gefäßwand ab. Diese sogenannten Plaques verengen das Gefäßrohr und schränken den Blutfluss ein.
Diese Plaques können leicht aufbrechen. Wenn das passiert, lagern sich Blutplättchen an der brüchigen Stelle an und ein Gerinnsel (Thrombus) entsteht. Wenn das Gerinnsel die Arterie verstopft oder mit dem Blutstrom fortgerissen wird und dann ein Gefäß an einer anderen Stelle blockiert, kommt es zu einer bedrohlichen Situation: Es kann zum gefürchteten Herzinfarkt, Schlaganfall oder einem hochakuten Gefäßverschluss im Bein führen.
Ateriosklerose ist deshalb eine gefährliche Grunderkrankung, die viele Folgeerkrankungen verursacht.
Die Hauptschlagader ist mit einem Durchmesser von etwa 3 cm und einer Länge von 30 – 40 cm das größte Blutgefäß im Körper. Medizinisch auch Aorta genannt, transportiert sie sauerstoffreiches Blut direkt vom Herzen bis zum Becken, wo sich das Gefäß aufzweigt. Von der Aorta aus wird das Blut in die Organe und die den Körper versorgenden Arterien verteilt. Mit jedem Herzschlag muss die Aorta großen Druckschwankungen standhalten. Hierzu ist sie durch ihre mehrschichtige, elastische Gefäßwand bestens ausgerüstet, die die Schubkraft des pulsierenden Blutes abfedert und schließlich in einen gleichmäßigeren Blutstrom verwandelt. Verliert die Gefäßwand ihre Geschmeidigkeit, kann sie sich sackartig ausweiten. Ärzte bezeichnen eine solche dauerhafte Ausweitung als Aneurysma.
Das Aortenaneurysma beschreibt eine krankhafte Aussackung der Hauptschlagader. Häufigste Ursache hierfür sind verschleißbedingte Veränderungen der Gefäßwand, wie sie beispielsweise bei älteren Patienten im Rahmen einer Atherosklerose auftreten. Die Gefäßwand verliert hierbei ihre elastische Festigkeit, so dass sich durch den Druck des Blutes der Durchmesser der Schlagader auf einem längeren Abschnitt dauerhaft erweitert oder stellenweise Aussackungen entstehen.
Ein Aortenaneurysma kann mehr oder weniger stark in jedem Abschnitt der Hauptschlagader auftreten. Am häufigsten findet man Aortenaneurysmen jedoch im Bauchbereich. Ein solches Aneurysma wird daher als Bauchaortenaneurysma bezeichnet. Seltener ist der obere Teil der Aorta betroffen. Dieser gekrümmte Arterienabschnitt (Aortenbogen) befindet sich im Brustkorbbereich, und wird daher als Brustschlagader bezeichnet.
Wenn die innere Wand der Aorta durch Plaques oder Verschleiß defekt ist, kann der Blutstrom durch diese Wunde zwischen die innere und äußere Gefäßwand gelangen und beide Schichten auseinanderdrängen. Diese sogenannte Aortendissektion (Zweiteilung) ist eine Sonderform des Aortenaneurysmas und tritt auch bei angeborenen Bindegewebsschwächen wie z.B. dem Marfan-Syndrom auf. Eine Aortendissektion kann sich rasch auf eine beträchtliche Länge der Aorta ausbreiten.
Ähnlich einem prallen Luftballon besteht bei einem Aneurysma die Gefahr, dass das überdehnte, geschwächte Blutgefäß plötzlich einreißt und eine lebensgefährliche innere Blutung verursacht. Eine Aneurysma-Ruptur ist ein medizinischer Notfall, der nur schwer zu behandeln ist.
Ein kleineres Aneurysma kann unbemerkt über einen längeren Zeitraum bestehen. Trotzdem kann es Schaden anrichten, denn das Blut in einem Aneurysma neigt dazu, Blutgerinnsel zu bilden. Die Blutgerinnsel können sich ablösen und als Blutpfropf in andere Gefäße gelangen und diese verstopfen.
Bei den dauerhaft erhöhten Blutdruckwerten spricht man über einen Bluthochdruck. Bei 90 Prozent aller Patienten kann keine Ursache gefunden werden. Diese Art des Bluthochdrucks wird essentielle Hypertonie genannt oder auch primäre Hypertonie. Bei verbliebenen 10 Prozenten sind verschiedenen Erkrankungen, zum Beispiel Verengung der Nierenarterien die Ursache dafür, dass der Blutdruck zu hoch ist. In diesen Fällen spricht man über einer sekundären Hypertonie. Hier sollte soweit möglich zunächst die zugrunde liegende Erkrankung behandelt werden. Bei manchen Betroffenen sinkt bereits dadurch der Blutdruck auf einen normalen Wert.
Bei der arteriellen Hypertonie das Herz, die Herzkranzgefäße, das Gehirn, die Nieren und die Blutgefäße beeinträchtigt oder sogar geschädigt. Die Folge können lebensbedrohliche Krankheiten sein wie Herzinfarkt oder Schlaganfall.
Im menschlichen Körper wird der Blutdruck durch einen sehr komplexen Mechanismus reguliert. Dabei treten biochemische Botenstoffe, Organe, Blutgefäße und das Nervensystem miteinander in Wechselwirkung. Dieser Mechanismus ist bis heute nur teilweise erforscht. Die Ärzte wissen nur lückenhaft, an welchen Stellen dieser Mechanismus so gestört wird, dass Bluthochdruck entsteht. Das heißt, die körperlichen Ursachen für den zu hohen Blutdruck sind bis heute nicht bekannt.
In zahlreichen Studien haben Forscher herausgefunden, welche Umstände Bluthochdruck begünstigen. Dazu tragen in erster Linie die Erbanlagen und der persönliche Lebensstil bei. Es sind vor allem vier Faktoren, die zu Bluthochdruck führen: zu wenig Bewegung, ungesunde Ernährung, Übergewicht und Stress.
Brustschmerzen können verschiedene Ursachen haben. Von nahezu allen Organen im Brustkorb können Schmerzen ausgehen. Zum Teil strahlen auch Schmerzen in den Brustbereich, die eigentlich von Bauchorganen ausgehen.
Häufig verursachen Erkrankungen des Herzens (zum Beispiel ein Herzinfarkt) Schmerzen im Brustbereich. Ähnliche Schmerzen sind jedoch auch bei Erkrankungen der Speiseröhre zu beobachten. Von dort ausgehende Schmerzen können eine harmlose Ursache haben, zum Beispiel durch Speiseröhrenentzündung, aber auch sehr bedrohliche, glücklicherweise jedoch seltene Krankheiten, wie das Einreißen der Speiseröhre.
Im Brustkorb befinden sich große Blutgefäße, die Blut zum Herzen befördern oder vom Herzen aus in den Körper führen. Im Brustbereich der Hauptschlagader (Aorta) können unter bestimmten Bedingungen durch Einrisse in der Innenwand der Aorta sogenannte Aortendissektionen entstehen, die unter Umständen auch mit Brustschmerzen einhergehen.
Ist die Schmerzintensität abhängig vom Ein- und Ausatmen, deutet dies auf eine Erkrankung der Lunge, der Blutgefäße der Lunge oder des Rippenfells hin. Verlegungen der Lungengefäße, also Blutgerinnsel, die Blutgefäße der Lungen verschließen, werden als Lungenembolien bezeichnet. Zu einem Pneumothorax kann es bei Verletzungen des Brustkorbs, in manchen Fällen aber auch spontan kommen. Dabei reißt Lungengewebe ein, sodass Luft zwischen Rippenfell und Lunge gerät.
Eine Entzündung des Rippenfells kann im Rahmen von Lungenentzündungen auftreten, seltener bei bestimmten Stoffwechselveränderungen. Auch Rippenfellentzündungen verursachen atemabhängige und meist sehr starke Schmerzen.
Treten Schmerzen bewegungsabhängig auf, deutet das auf Ursachen im Muskel- und Skelettsystem hin.
Nicht immer sind Schmerzen im Brustkorb Zeichen einer lebensgefährlichen Erkrankung. Jeder neu auftretende Schmerz sollte jedoch zum Arzt führen, damit keine schwere Krankheit übersehen wird. Das gilt ebenfalls, wenn sich bereits bekannte Schmerzen im Brustraum verändern oder Schmerzen länger als gewohnt anhalten. Besteht Verdacht auf eine ernste Erkrankung, verbessern eine frühzeitige Diagnose und Behandlung die Überlebenschancen des Betroffenen oft erheblich. Bei auch nur geringstem Verdacht auf einen akuten Herzinfarkt ist schnellstmöglich der Notarzt zu rufen. Im Folgenden werden einige Krankheitsbilder, die Brustschmerzen verursachen können, vorgestellt.
„Diabetes tut nicht weh“ heißt es. Dies könnte auch der Grund dafür sein, dass die Zuckerkrankheit häufig erst spät entdeckt und nur unzureichend behandelt wird, obwohl sie eine ernstzunehmende Krankheit ist. Viele Menschen wissen z.B. nicht, dass die Stoffwechselerkrankung Diabetes auch Veränderungen der Blutgefäße verursacht. Diese können bei unerkanntem oder schlecht eingestelltem Diabetes Folgeschäden wie Durchblutungsstörungen, vermehrte Schlaganfälle und Herzinfarkte nach sich ziehen. Grundsätzlich sind alle Diabetiker Hochrisikopatienten für Herz-Kreislauferkrankungen.
Diabetes mellitus (Zuckerkrankheit) ist eine weit verbreitete Stoffwechselerkrankung, bei der der Blutzucker chronisch erhöht ist. Sie beginnt schleichend und Symptome werden oft übersehen. Mittlerweise sind etwa 10% der europäischen Bevölkerung von der Zuckerkrankheit betroffen.
Im gesunden Organismus sorgt das körpereigene Hormon Insulin dafür, Schwankungen des Blutzuckerspiegels zu korrigieren. Ist die Insulinproduktion gestört oder reagiert der Körper nicht mehr ausreichend auf das Insulin, kommt es zur Diabetes. Der Energieträger Glukose (ein Zucker), der normalerweise über den Blutstrom im Körper zum Verbrauch verteilt wird, kann nun nicht mehr ausreichend in den Körperzellen abgeliefert werden. Er verbleibt als Blutzucker im Blut und kann die Gefäße schädigen. Vor allem das Gehirn ist auf eine Zuführung von Glukose angewiesen und reagiert empfindlich auf eine Störung der Energieversorgung.
Je nach Auslöser der Zuckerkrankheit unterscheidet man verschiedene Typen des Diabetes. Die häufigsten Formen sind:
Diabetes Typ 1
Eine Fehlsteuerung des Immunsystems verursacht die Zerstörung der insulinproduzierenden Zellen in der Bauchspeicheldrüse, so dass der Körper nur noch wenig oder gar kein Insulin mehr bilden kann. Als Ursache werden neben erblichen Faktoren auch Virusinfektionen vermutet. Die meisten Neuerkrankungen betreffen Kinder und Jugendliche.
Diabetes Typ 2
Bei diesem Diabetes-Typ wird zwar Insulin produziert, doch die Körperzellen reagieren kaum noch oder nicht mehr darauf. Der Arzt spricht dann von einer Insulinresistenz. Um dieses Nichtreagieren auszugleichen, bildet die Bauchspeicheldrüse immer größere Mengen von Insulin, bis sie erschöpft ist. Neben genetischen Faktoren spielt wahrscheinlich der Lebensstil (Übergewicht, Bewegungsmangel) eine große Rolle bei der Entstehung der Erkrankung. Waren bisher vor allem ältere Menschen von Typ-2-Diabetes betroffen, erkranken mittlerweile immer häufiger auch Kinder und Jugendliche.
Schwangerschaftsdiabetes
Während der Schwangerschaft tritt bei einigen Frauen Diabetes auf. Nach der Geburt normalisiert sich der Zuckerstoffwechsel jedoch in den meisten Fällen wieder. Trotzdem ist eine Behandlung des Diabetes zum Schutz der Mutter und des ungeborenen Kindes notwendig.
An der Entstehung von Diabetes sind viele verschiedene Gene beteiligt. Aber nicht jeder, der eines oder mehrere dieser Genvarianten besitzt, erkrankt automatisch. Wer Verwandte mit Typ-1-Diabetes hat, trägt zwar ein höheres Risiko, an diesem Diabetes-Typ zu erkranken. Die große Mehrheit der Typ-1-Diabetiker hat jedoch keine familiäre Belastung. Bei diesen Menschen spielen vermutlich Umwelteinflüsse wie Infektionen und Ernährung eine entscheidende Rolle, aber auch Stress, chemische Substanzen oder Impfungen werden als mitbeteiligt vermutet.
Bei Typ-2-Diabetes stehen Übergewicht, falsche Ernährung und Bewegungsmangel als Ursachen im Vordergrund, aber auch genetische Faktoren sind beteiligt. Ein weiterer Risikofaktor ist das Alter: je älter ein Mensch ist, desto größer ist sein Risiko, an diesem Diabetes-Typ zu erkranken.
Die Herzklappen sorgen normalerweise dafür, dass das Blut im Herzen nur in eine Richtung fließt. Durch eine Herzklappenerkrankung wird der normale Blutfluss im Herzen behindert. Man unterscheidet zwei Formen von Herzklappenerkrankungen:
– Bei einer Klappenstenose ist die Herzklappe verengt. Das Blut staut sich vor der verengten Klappe und muss mit erhöhtem Druck durch die Verengung gepumpt werden.
– Bei einer Klappeninsuffizienz schließt die Herzklappe nicht mehr richtig und das Blut fließt durch die undichte Klappe zurück.
Nur bei einem Prozent der Menschen bestehen von Geburt an Herzklappenfehler, die meisten Herzklappenfehler sind im Lauf des Lebens erworben. Mögliche Ursachen für erworbene Herzklappenschädigungen sind:
Entzündungen der Herzklappen, z. B. durch eine Endokarditis, die später vernarbt und verkalkt
schwere Verkalkungen der Klappen im Alter (vor allem der Aortenklappe), z. B. durch frühere Infektionen oder als Folge von Bluthochdruck
Klappenschädigungen als Folgeerscheinung eines Herzinfarktes
Infektionen des Herzmuskels
Je nachdem, welche Herzklappen wie schwer betroffen sind, können verschiedene Beschwerden auftreten.
Zunächst treten die Beschwerden meist nur bei körperlicher Belastung auf, später auch in Ruhe. Häufig leiden die Betroffenen unter folgenden Symptomen:
Leistungsminderung, rasche Ermüdbarkeit
Kurzatmigkeit
schneller Puls
Schwindel
Durch die erhöhte Belastung des Herzens kann sich das Blut vor dem Herzen oder in der Lunge anstauen. Dadurch kann es zu Flüssigkeitseinlagerungen (Ödeme) kommen, z. B. an Knöcheln und Unterschenkeln, in der Lunge oder im Bereich des Bauchraums.
Bei der Herzmuskelentzündung (Fachbegriff: Myokarditis) handelt es sich um eine Entzündung des Herzmuskels, die meistens durch Viren, seltener durch Bakterien und Pilze verursacht wird. Dabei entzünden sich vor allem die Herzmuskelzellen, aber auch die Herzgefäße können betroffen sein.
Der Entzündung des Herzmuskels geht in der Regel eine Infektion, z. B. der Atemwege, voraus. Der Erreger kann auf den Herzmuskel übergreifen und dort zu einer Entzündung führen. In ca. 50 Prozent der Fälle sind Viren die Ursache.
Auch Infektionen mit Bakterien können auf das Herz übergreifen und eine Herzmuskelentzündung verursachen – z. B. bei Entzündungen der Herzinnenhaut (Endokarditis), bei Mandelentzündungen oder Scharlach.
In seltenen Fällen kann eine Herzmuskelentzündung auch bei nicht-infektiösen Erkrankungen vorkommen – z. B. bei rheumatischen Erkrankungen.
Bei einer Entzündung des Herzmuskels kommt es häufig zu Komplikationen in Form von Herzrhythmusstörungen. Bei manchen Patienten kann sich auch innerhalb kürzester Zeit der Herzmuskel vergrößern. Man spricht dann von einer Kardiomyopathie. Dabei entsteht eine hochgradige Herzschwäche (Herzinsuffizienz), die Pumpfunktion des Herzens ist stark eingeschränkt.
Der Verlauf einer infektiösen Myokarditis ist sehr unterschiedlich: Manche Patienten spüren gar nichts davon, es gibt aber auch schwere Verläufe, bei denen die Symptome einer Herzschwäche auftreten.
Die Entzündung des Herzmuskels tritt meist während oder nach einem Infekt auf. Die Betroffenen klagen über:
Müdigkeit
Schwäche
Leistungsabfall
Herzstolpern, Herzrasen oder Herzklopfen
Rhythmusstörungen
Schmerzen in der Herzgegend
Schwindel
Schreitet die Myokarditis fort, kann sich auch eine Herzinsuffizienz entwickeln. Dabei treten Atemnot oder auch Schwellungen der Beine auf. Je nach Schweregrad der Myokarditis können bereits geringste körperliche Belastungen zu starker Atemnot führen.
Ein Anstieg der Herzfrequenz ist in vielen Situationen eine völlig normale Körperreaktion. Z. B. bei sportlicher Betätigung oder wenn man in Aufregung gerät. Tritt Herzrasen jedoch plötzlich aus dem Nichts heraus auf (= hohe Herzfrequenzen von z. B. über 140 Schlägen/min), sollte man das unbedingt ärztlich abklären lassen. Denn hinter Herzrasen können gefährliche Herzkrankheiten stecken.
Zu den häufigsten Herzerkrankungen, die zu Herzrasen führen können, zählt z. B. Vorhofflimmern, von dem in Deutschland mittlerweile rund eine Million Menschen betroffen ist. Dabei kann die Blutströmung in den Vorhöfen so stark durcheinander geraten, dass sich in den Vorhöfen Blutgerinnsel bilden. Gelangen die Gerinnsel irgendwann mit dem Blutstrom ins Gehirn, besteht die Gefahr eines Schlaganfalls, wovor man sich heute allerdings dank des medizinischen Fortschritts in vielen Fällen sehr erfolgreich schützen kann.
Rund 1,8 Millionen Menschen leiden in Deutschland unter einer Herzschwäche, was in Fachkreisen als Herzinsuffizienz bezeichnet wird.
Eine Herzinsuffizienz beschreibt die verminderte Pumpfunktion des Herzens (eine Sonderstellung hat dabei die diastolische Herzinsuffizienz, bei der die Pumpkraft des Herzens normal sein kann).
Aufgrund der mangelnden Pumpfunktion des Herzens kann es bei einer Herzinsuffizienz im Blutkreislauf zu einem Rückwärts- oder Vorwärtsversagen kommen.
Unter Rückwärtsversagen versteht man bei einer Herzinsuffizienz, dass es wegen der mangelnden Pumpfunktion zum Rückstau des Blutes kommt, das aus der Lunge und dem Körperkreislauf zum Herz zurückfließt. Der Rückstau kann zu einem Druckanstieg in den Blutgefäßen führen, woraufhin mehr Flüssigkeit aus den Gefäßen in das Gewebe gedrückt wird. Die Folge können Wassereinlagerungen (Ödeme) sein, z. B. in der Lunge oder in den Beinen.
Unter Vorwärtsversagen versteht man bei einer Herzinsuffizienz, dass die Pumpfunktion nicht ausreicht, um den Körper (Muskeln/Organe) ausreichend mit sauerstoffreichem Blut zu versorgen. Als Folge kann es z. B. zu Atemnot bei geringer Belastung oder gar in Ruhe kommen. Ebenso zu Schwächegefühl und verminderter Belastbarkeit.
Je nach Schweregrad und Art der Herzinsuffizienz können unterschiedliche Beschwerden auftreten: z. B. Atemnot beim Treppensteigen oder bei anderen körperlichen Belastungen (in fortgeschrittenem Stadium auch bereits in Ruhe). Zudem sind bei einer Herzinsuffizienz Wassereinlagerungen (Ödeme) möglich, z. B. in der Lunge oder den Beinen bzw. am Fußrücken (Betroffene merken, dass die Schuhe nicht mehr passen). Nachts kann es zu vermehrtem Wasserlassen kommen (wenn die Wassereinlagerungen während des Schlafs aus dem Gewebe zurückfließen und ausgeschieden werden). Betroffene schlafen teilweise mit erhöhtem Oberkörper bzw. mit einem Kissen unter dem Rücken, da bei aufrechter Haltung die Wassereinlagerungen in der Lunge abnehmen und somit das Atmen im Schlaf erleichtert wird. Häufig zeigt sich bei einer Herzinsuffizienz eine verminderte Leistungsfähigkeit, Müdigkeit und Appetitlosigkeit. Zudem können Herzrhythmusstörungen auftreten.
Ursachen der Herzschwäche können sein: z. B. koronare Herzkrankheit/Herzinfarkt, Bluthochdruck, Herzklappenerkrankungen, Herzmuskelentzündungen, angeborene Herzfehler, Alkoholmissbrauch, Herzrhythmusstörungen, Überfunktion der Schilddrüse.
Unter einer Kardiomyopathie (Fachbegriff für Herzmuskelerkrankung) versteht man eine Erkrankung der Herzmuskulatur selbst. Eine Kardiomyopathie entsteht also nicht als Folge von anderen Herz-Kreislauf-Erkrankungen, wie z. B. Bluthochdruck, koronare Herzerkrankung oder Herzklappenschädigungen.
Bei einer Kardiomoypathie kommt es zur Verdickung des Herzmuskels und/oder Ausweitung der Herzhöhlen. Je nach ihrem Erscheinungsbild unterteilt man diese Erkrankung in verschiedene Formen. Die zwei häufigsten Formen sind die
Dilatative (oder kongestive) Kardiomyopathie: Bei dieser Form dehnen sich die Herzhöhlen auf und werden größer.
Hypertrophische Kardiomyopathie: Hier nimmt die Muskelmasse des Herzmuskels zu, das Herz vergrößert sich.
Bei vielen Kardiomyopathien spielt die Vererbung eine wichtige Rolle. Hier findet man häufig Genveränderungen (sog. Mutationen) in den Bereichen der menschlichen Erbmasse, die für die Bestandteile der Herzmuskulatur verantwortlich sind. Diese „Gendefekte“ erklären auch das familiär gehäufte Auftreten mancher Kardiomyopathien.
Männer sind häufiger von einer dilatativen Kardiomyopathie betroffen als Frauen. Auch hier wird in bis zu 20 % der Fälle von einer erblichen Veranlagung für die Erkrankung ausgegangen.
Kardiomyopathien können auch als Folge anderer Erkrankungen entstehen, z.B. durch bestimmte Stoffwechsel- und Bindegewebserkrankungen, als Schwangerschaftskomplikation oder durch Einwirkung von schädigenden Stoffen wie Giften oder bei chronischem Alkoholmissbrauch.
Auch Entzündungen des Herzmuskels, Myokarditis genannt, können bei schweren Verläufen zu einer Kardiomyopathie führen. Als weitere Ursache gilt eine fälschlicherweise gegen den eigenen Herzmuskel gerichtete Immunreaktion der körpereigenen Abwehrzellen, die durch einen Virusinfekt ausgelöst wird.
Kardiomyopathien sind Herzmuskelerkrankungen, die mit Funktionsstörungen des Herzens einhergehen. Es können je nach Erscheinungsbild der Kardiomyopathie verschieden Beschwerden auftreten, wie
Leistungsminderung oder rasche Ermüdbarkeit
Atemnot bei Belastung
Herzklopfen, Engegefühl im Brustraum
Herzrhythmusstörungen
Schwindel
kurze Bewusstseinsverluste während oder kurz nach Belastung
Häufig entwickeln sich im Laufe einer Kardiomyopathie auch die klinischen Beschwerden einer Herzinsuffizienz.
Im schlimmsten Fall kann eine Kardiomyopathie auch zum plötzlichen Herztod führen, ohne dass vorher Symptome aufgetreten wären.
Die KHK (koronare Herzkrankheit) zählt weltweit zu den häufigsten Herzerkrankungen. Alleine in Deutschland gibt es rund 6 Millionen Betroffene.
Der Herzmuskel muss nicht nur die zahlreichen Organe im Körper wie z. B. Gehirn und Nieren zuverlässig mit sauerstoffreichem Blut versorgen, sondern auch sich selbst. Für die eigene Blutversorgung holt sich das Herz allerdings das Blut nicht direkt aus seinen Herzkammern, wie man im ersten Moment denken könnte. Stattdessen erfolgt die Blutversorgung des Herzmuskels über die so genannten Herzkranzgefäße oder Koronararterien, die von der Hauptschlagader (Aorta) abzweigen und den Herzmuskel fein verästelt überziehen.
Sind die Koronararterien krankheitsbedingt nicht mehr in der Lage, den Herzmuskel mit ausreichenden Mengen an sauerstoffreichem Blut zu versorgen, spricht man von einer koronaren Herzkrankheit bzw. abgekürzt von einer KHK. Die häufigste Ursache einer solchen KHK ist dabei die Arteriosklerose (umgangssprachlich Gefäßverkalkung), bei der es stellenweise zu Verdickungen der Gefäßwände und entsprechenden Engstellen (= Stenosen) kommt, woraufhin der Blutfluss in den betroffenen Arterien stark abnehmen kann.
Eine KHK muss nicht in jedem Fall zu Symptomen führen. Zu Beschwerden kommt es erst, wenn die Verengungen der Blutbahn so stark fortgeschritten sind, dass in einzelnen Herzmuskelabschnitten ein deutlicher Sauerstoffmangel auftritt. Dies kann zur Übersäuerung im Herzmuskelgewebe (Abfall des pH-Wertes) führen und Schmerzen im Herzbereich verursachen, was medizinisch als Angina pectoris bezeichnet wird (Angina pectoris = lat. “Brustenge”; angina: “die Enge”, pectus: “der Brustkorb/die Brust”). Aufgrund komplexer Nervenverbindungen können diese Schmerzen dann auch in andere Körperregionen ausstrahlen, z. B. in den Schulterbereich, in den Unterkiefer, in den Rücken zwischen die Schulterblätter oder in andere nahe gelegene Körperregionen.
Bei vielen Betroffenen treten die Angina pectoris-Beschwerden nur unter körperlicher Belastung auf, z. B. wenn der Herzmuskel beim Sport oder bei anstrengendem Treppensteigen sehr viel mehr sauerstoffreiches Blut benötigt als dies in Ruhe der Fall ist, aber der Blutfluss in den Koronararterien aufgrund der Engstellen nicht ausreichend gesteigert werden kann.
Eine Lungenembolie ist der teilweise oder vollständige Verschluss eines oder mehrerer Blutgefäße, die vom Herzen zur Lunge führen. Der Verschluss entsteht meistens durch Einschwemmung von Blutgerinnseln aus Blutgefäßen des Körpers. Seltener sind Fettpartikel, Luftblasen oder Fremdkörper die Ursache.
In der Lunge wird das Blut mit Sauerstoff angereichert. Bei einem Verschluss oder einer Verengung eines Blutgefäßes, welches vom Herzen zur Lunge führt, ist der betroffene Lungenabschnitt von der Blut- und Nährstoffversorgung ganz oder teilweise abgeschnitten. Dann wird das Blut nicht mehr ausreichend mit Sauerstoff angereichert.
Die Folge ist ein Sauerstoffmangel und zusätzlich eine Belastung der rechten Herzkammer, da diese bei einer Lungenembolie gegen einen erhöhten Druck anpumpen muss.
Etwa 60 bis 70 Menschen von 100.000 Einwohnern erkranken jährlich an einer Lungenembolie, die somit relativ häufig vorkommt.
Eine Lungenembolie kann ein lebensbedrohliches Ereignis sein. In Deutschland sterben jährlich circa 40.000 Menschen an einer Lungenembolie.
Man spricht von einer fulminanten Lungenembolie, wenn ein schwerer Verlauf vorliegt, bei dem es dem Patienten plötzlich sehr schlecht geht und dieser eine sofortige Notfalltherapie benötigt.
Bei einer Lungenembolie wandert ein Blutgerinnsel (Thrombus) aus dem Körper über die Blutbahn in die Lungengefäße. Die Gerinnsel, die in die Lunge gelangen, stammen überwiegend aus den Bein- und Beckenvenen, wo sie meist den Verschluss eines Blutgefäßes verursacht haben (Thrombose). Allerdings treten viele Lungenembolien auf, ohne dass vorher eine solche Thrombose entdeckt wurde. Bei bestimmten Herzrhythmusstörungen entstehen Blutgerinnsel auch direkt in der rechten Herzhälfte und gelangen von dort in die Lungengefäße.
Kleine Embolien sind meist nur mit leichten oder gar keinen Beschwerden verbunden. Bei Patienten mit einer vorbestehenden Erkrankung der Lunge oder des Herzens können auch schon kleine Lungenembolien zu massiven Problemen führen. Anzeichen für eine Lungenembolie sind eine beschleunigte Atmung, Atemnot, Schmerzen beim Atmen und blutiger Auswurf. Auch Herzschmerzen, Herzrasen und Herzrhythmusstörungen können auf eine Lungenembolie hinweisen.
Je größer der betroffene Lungenabschnitt ist, desto heftiger und lebensbedrohlicher sind die Symptome. Bei größeren Embolien stellen sich niedriger Blutdruck bis hin zum Kreislaufschock sowie Blaufärbung der Lippen ein. Bedrohliche Anzeichen sind plötzliche Atemnot, Angst bis hin zu Todesangst sowie Herz-Kreislauf-Versagen.
Die periphere arterielle Verschlusskrankheit (pAVK) ist eine Durchblutungsstörung der Beine, Typisch sind Schmerzen in den Beinen, die anfänglich beim Gehen, bei fortgeschrittener Krankheit auch in Ruhe auftreten können. Häufig zwingen diese Schmerzen den Betroffenen, nach einer bestimmten Gehstrecke eine Pause einzulegen, z.B. unauffällig vor dem ein oder anderen Schaufenster, daher der Begriff der „Schaufensterkrankheit“.
Verschlusskrankheit (pAVK) sind die Arterien der Arme oder Beine verengt, so dass die Durchblutung und damit die Versorgung der Gewebe mit Sauerstoff beeinträchtigt ist. Die Arterien der Beine sind dabei wesentlich häufiger betroffen als die der Arme.
Die pAVK ist genauso wie der Herzinfarkt eine Herz-Kreislauf-Erkrankung. Leider wird sie jedoch weniger ernst genommen. Häufig sind bei Patienten mit pAVK auch weitere Blutgefäße im Körper von einer Arterienverkalkung und Verengungen betroffen. Herzinfarkt- und Schlaganfallrisiko sind erhöht.
Das Auftreten der pAVK ist altersabhängig. Nur etwa 3% der 40-Jährigen ist betroffen, bei den 60-Jährigen sind es schon doppelt so viele, während bei älteren Menschen über 65 Jahren jeder fünfte an der arteriellen Verschlusskrankheit leidet. Für Männer ist das Risiko höher, in jüngeren Jahren an pAVK zu erkranken, bei den über 65-Jährigen sind Frauen genauso stark gefährdet.
Ursache der pAVK ist die so genannte Atherosklerose (Arteriosklerose). Dabei lagern sich Fett- und evtl. Kalkpartikel an den Gefäßwänden ab, so dass die Blutgefäße sich zunehmend verengen und möglicherweise ganz verschließen können.
Risikofaktoren einer peripheren arteriellen Verschlusskrankheit
Durchblutungsstörungen der Beine entstehen meist als Folge einer Verengung von Blutgefäßen. Wie bei Herzinfarkt und Schlaganfall haben übergewichtige Menschen mit Bluthochdruck, erhöhten Blutfett- und Blutzuckerwerten, die sich wenig bewegen, ein besonders hohes Erkrankungsrisiko.
Die wichtigsten Risikofaktoren sind:
Tabakrauchen (deshalb auch “Raucherbein”)
Zuckerkrankheit (Diabetes mellitus)
Erhöhte Blutfette (z.B. Cholesterin)
Bewegungsmangel
Erbliche Faktoren
Bluthochdruck
Bei einer Schlafapnoe kommt es während des Schlafens immer wieder zu längeren Atempausen. Patienten mit Schlafapnoe haben ein höheres Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Eine konsequente Behandlung der Schlafapnoe kann daher die Leistungsfähigkeit des Herzens verbessern.
Von einer Schlafapnoe spricht man, wenn während des Schlafens immer wieder die Atmung aussetzt. Diese Atemstillstände dauern zwischen zehn Sekunden bis zu zwei Minuten und treten mehr als fünfmal pro Stunde auf. Wenn die Atmung während des Schlafes wiederholt für längere Zeit aussetzt, sind die Betroffenen tagsüber oft müde und unkonzentriert.
Die häufigste Form der Schlafapnoen ist die obstruktive Schlafapnoe. Dabei erschlaffen die Muskeln des weichen Gaumens während des Schlafens. Als Folge verschließen sich die Atemwege und der Schlafende kann nicht mehr richtig atmen. Diese Atemstillstände führen zu einer verminderten Sauerstoffversorgung des Körpers, der Blutdruck steigt an. Als Alarmreaktion wird die Atmung abrupt wieder aktiviert, der Puls steigt. Der Schlafende wacht dabei meist kurzzeitig mit einem Schnarchgeräusch auf, kann sich jedoch am Morgen häufig nicht mehr an die Schlafunterbrechung erinnern. Durch den wenig erholsamen Schlaf und das häufige Aufwachen sind die Betroffen tagsüber meist sehr müde.
Bei der zentralen Schlafapnoe setzt durch Störungen im zentralen Nervensystem die Atmung aus. Vor allem Patienten mit Herzinsuffizienz leiden oft unter einer zentralen Schlafapnoe.
Schlafapnoe kann Herz-Kreislauf-Erkrankungen begünstigen oder verschlimmern
Ein Schlafapnoe erhöht das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen wie Bluthochdruck und Herzrhythmusstörungen, Herzinfarkt und plötzlichen Herztod.
Eine Schlafapnoe verschlimmert außerdem eine vorbestehende Herzschwäche und umgekehrt. Durch eine Behandlung der Schlafapnoe kann auch eine Herzinsuffizienz verbessert werden.
Spezielle Ursachen einer Schlafapnoe sind nicht bekannt. Verschiedene Risikofaktoren können jedoch ihre Entstehung begünstigen, z. B.
Übergewicht
Behinderung der Atmung durch Polypen, Nasenscheidewandverkrümmung, vergrößerte Rachenmandeln, große Zunge
Alkohol, Nikotin, Schlaf- und Beruhigungsmittel
Fehlbildungen und Fehlstellungen des Unterkiefers
Herzschwäche
Ein Schlaganfall (oder auch Gehirnschlag) wird durch eine plötzliche Störung der Blutversorgung des Gehirns verursacht. Der daraus entstehende Sauerstoffmangel führt innerhalb von Sekunden zum Ausfall von Hirnfunktionen. Bleibt die Versorgung mit Sauerstoff und Nährstoffen für mehr als ein paar Sekunden gestört oder unterbrochen, beginnen Nervenzellen in den betroffenen Gehirnteilen abzusterben. Dies führt zu irreversibler Schädigung des Gehirns.
– Blutgerinnsel
In den meisten Fällen verstopft ein Blutgerinnsel eine der hirnversorgenden Arterien oder ihrer Verästelungen. Dann spricht der Arzt von einem ischämischen Schlaganfall. Woher kommen diese Blutgerinnsel?
Blutgerinnsel können sich überall dort bilden, wo das Blut steht statt zu strömen. Doch was etwa beim Wundverschluss einer äußerlichen Verletzung hilfreich ist, kann im Inneren der Blutgefäße zum Notfall führen: das Blutgerinnsel blockiert eine Ader.
Der Hauptgrund, aus dem sich Gerinnsel in den Blutgefäßen bilden, sind die krankhaften Ablagerungen (Plaques) einer bestehenden Arterienverkalkung. Lösen sich diese Gerinnsel von der Gefäßwand ab, wandern sie mit dem Blutstrom in immer feinere Verästelungen der Gefäße, bis sie aufgrund ihrer Größe stecken bleiben und die Blutversorgung des angrenzenden Gewebes blockieren.
Blutgerinnsel können sich auch in den Ausstülpungen der Herzvorhöfe (den sogenannten Vorhofohren) bilden, wenn das Blut aufgrund von Vorhofflimmern nur unvollständig aus dem Vorhof in die Hauptkammer des Herzens transportiert wird.
– Hirnblutung
Selterner wird der Schlaganfall durch eine Hirnblutung ausgelöst. Dies nennt man einen hämorrhagischen Schlaganfall. Oft ist Bluthochdruck der Auslöser, wenn ein Blutgefäß im Hirn platzt. Hierbei bildet sich ein Bluterguss, der die Funktion des Hirnes stört und zum Absterben des betroffenen Gewebes führen kann.
– Transitorische Ischämische Attacke
Auch eine vorübergehende Hirnattacke, die durch eine verminderte Durchblutung des Gehirns ausgelöst wird, ist nach neueren Erkenntnissen als ein leichter Schlaganfall zu werten. Zwar bilden sich ihre Symptome innerhalb eines Tages zurück, doch unbehandelt folgt oft ein weiterer Schlaganfall.
Die Synkope (Ohnmacht) ist ein plötzlicher oder rasch einsetzender, innerhalb von Sekunden oder weniger Minuten vollständig reversibler Bewusstseinsverlust infolge einer zerebralen Minderperfusion unterschiedlicher Ursachen.
Als Präsynkope wird ein Zustand bezeichnet, welcher in eine Synkope münden kann, aber nicht muss. Er ist u.a. gekennzeichnet durch ein „Schwinden der Sinne“ in Form von Schwarzwerden vor Augen, Leisehören, Schweißausbruch und Hyperventliation.
Orthostatische Intoleranz liegt vor, wenn eine zunehmende Unverträglichkeit des Stehens in Form von Benommenheit, Schwächgefühl, teilweise Nacken- und Schulterschmerzen, Atemnot, Palpitationen oder Übelkeit zu verzeichnen ist.
Häufige Verlaufsform der Synkopen ist die konvulsive Synkope. Dabei kann es zu Krämpfen einzelner Muskeln oder zu synchronisierten krampfartigen Bewegungen der Extremitäten kommen. Eine Abgrenzung zum Krampfanfall anderer Genese ist insbesondere für den ungeschulten Laien oft nicht möglich.
Im Gegensatz zur echten Bewusstlosigkeit besteht bei der Synkope meist keine direkte Lebensgefahr. Die Mehrzahl der Synkopen ist ungefährlich.
Allerdings können Synkopen ein (erstes) Symptom schwerer Erkrankungen sein, Beispiel:
Herzinfarkt
Maligne Herzrhythmusstörungen
Lungenembolie
Aortenaneurysma
Aus diesem Grund sind alle erstmals auftretenden Synkopen abzuklären.
Risiko-Rechner
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Ihr behandelnder Arzt hat bei Ihnen eine Indikation für eine Computertomographie des Herzens gestellt. Es ist uns ein großes Anliegen, Sie bestmöglich über die Methode und die Untersuchungsabläufe zu informieren. Wenn Sie darüber hinaus weitere Fragen haben, sprechen Sie uns bitte darauf an – wir sind gern für Sie da.
Unter der Kardioversion versteht man die Wiederherstellung des normalen Herzrhythmus (Sinusrhythmus) wenn Herzrhythmusstörungen, wie Vorhofflimmern, Tachykardien oder Vorhofflattern vorliegen.
Bei Ihnen wurde eine Herzkatheter-Untersuchung empfohlen. Über den Ablauf und weiteren Rahmenbedingungen informiert Sie das Koro-Infoblatt. Es ist uns ein großes Anliegen, Sie bestmöglich über die Methode und die Untersuchungsabläufe zu informieren. Wenn Sie darüber hinaus weitere Fragen haben, sprechen Sie uns bitte darauf an – wir sind gern für Sie da.
Ihr Arzt hat bei Ihnen eine Indikation für eine MRT des Herzens gestellt. Wir möchten Sie bestmöglich über die Methode und die Untersuchungsabläufe mit unserem MRT-Infoblatt informieren. Wenn Sie darüber hinaus weitere Fragen haben, sprechen Sie uns bitte darauf an – wir sind gern für Sie da.
Eventuell ist eine Implantation oder der Austausch eines Herzschrittmachers / Defibrillators notwendig. Dieser Routine-Eingriff wird im OP-Infoblatt beschrieben. Wenn Sie darüber hinaus weitere Fragen haben, sprechen Sie uns bitte darauf an – wir sind gern für Sie da.
Generelle Informationen zu Ihrem Termin in unserer Praxis finden Sie in diesem Infoblatt.
Die Stressechokardiographie ist eine Ultraschalluntersuchung des Herzens während Belastung. Dabei wird zunächst in Ruhe und dann unter Belastung die regionale Pumpfunktion des Herzens beurteilt.
Als transösophageale Echokardiographie wird die Ultraschalluntersuchung des Herzens durch die Speiseröhre (Ösophagus) bezeichnet.
Screening von Bauchaortaaneurysma
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